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Konfliktschlichter - Was ist das?
Seit einigen Jahren gibt es in manchen deutschen Schulen Streitschlichter-Programme. Schülerinnen und Schüler, die Lust haben, Verantwortung für Fairness und Gerechtigkeit zu übernehmen, werden zu so genannten Konfliktschlichtern ausgebildet. In wöchentlichen Kursen lernen und üben sie, wie man als unparteiischer Vermittler zwischen Mitschülern vermitteln kann. Das ist gar nicht so einfach und erfordert einigen Mut. Danach gehören sie zum Team der Konfliktschlichter. Andere Schüler können sich an sie wenden, wenn es Ärger gegeben und beispielsweise eine Prügelei stattgefunden hat. Die Teilnahme an Schlichtungsgesprächen ist für die Streitparteien freiwillig. In gemeinsamen Gesprächen wird nach fairen Lösungen gesucht. Die Konfliktschlichter leiten diese Gespräche. Sie sorgen dafür, daß jede(r) ausreichend zu Wort kommt, daß keine(r) "über den Tischgezogen" wird und daß die Vereinbarungen, die am Ende der Streitschlichtung stehen, auch tatsächlich eingehalten werden.
Warum ist das wichtig?
Die zunehmende Gewalt ist an vielen Schulen ein Problem. Häufig geht es nach einem Vorfall nur darum, welche Strafe der "Täter" bekommen soll. Oft wäre jedoch die Wiedergutmachung der entstandenen Schäden viel wichtiger als irgendeine Strafe. Die Ursachen der Streitigkeiten werden ausgeblendet. Die Konflikte werden nicht geklärt. Hierzu muß man mit beiden Seitenreden und Lösungen suchen, die allen Beteiligten gerecht erscheinen. In Streitschlichter-Programmen wird dies getan. So kann zukünftigen Auseinandersetzungen vorgebeugt werden. Wichtig ist: Nicht die Lehrerinnen und Lehrer entscheiden, was nach einem eskalierten Konflikt passieren muss, sondern die "Streithähne" selbst.
Wie wird Konfliktschlichtung in Schulen umgesetzt?
In den Schulen soll das Angebot von unparteiischen Konfliktschlichtungen durch hierfür ausgebildete Konfliktschlichter dauerhaft etabliert werden. Um die Akzeptanz zu erhöhen und schulinterne Strukturen zu schaffen, die das Projekt auf Dauer tragen, ist der Konfliktschlichter-Ausbildung eine Fortbildung für interessierte Lehrkräfte und/oder Schulsozialarbeiter vorgeschaltet. Sie sollen die Rahmenbedingungen für das Projekt in ihren Schulen schaffen, die Konfliktschlichter betreuen und die Kontinuität des Projekts gewährleisten. Die Lehrkräfte und SozialarbeiterInnen erhalten durch ihre Ausbildung eine Multiplikatorenfunktion. Sie sollen nach dem ersten gemeinsamen Training mit dem Waage-Institut für die Schülerinnen und Schüler diese Trainings in den weiteren Jahrgängen fortlaufend anbieten.
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